Tanah Lot
Nachdem wir uns nun bald eine Woche in Denpasar eingelebt und die gängigen Lokale durchprobiert hatten, wollten wir endlich ein wenig mehr von Bali sehen: genauer gesagt, die bekannten Tempel, welche überall auf der Insel verstreut zu finden sind. Dazu kam, dass wir den Tag vorher am Strand Ahmad und Dania aus Berlin kennengelernt hatten und mit ihnen was unternehmen wollten. Ich zeigte ihnen unsere Karte mit den geplanten Locations und wir entschieden uns für die nächstgelegene: den Wassertempel Tanah Lot.
Der Wassertempel liegt ungefähr 20km nordwestlich von Denpasar, die Fahrtzeit beträgt dennoch knapp eine Stunde aufgrund des enormen Verkehrs in der Stadt. Gerade als Autofahrer hat man oft zu tun, sich seine Vorfahrt (die rechtlich scheinbar nicht gegeben ist) zu holen. Die Taxifahrt (Uber ist zu empfehlen!) kostet dabei im Vergleich zu Deutschland nur Peanuts. Wir haben für die Abholung von Dania und Ahmad an ihrem Strandhotel und die anschließende Fahrt nach Tanah Lot (ca. 30km | 2h Fahrtzeit!) 128.000 Rupie bezahlt, das entspricht etwa 9€ (also weniger 2,25€ pro Person)
Die Fahrt führte, nachdem wir das Stadtgebiet Denpasars hinter uns gelassen hatten, durch wunderbare Reisfelder, kleinere Dörfer mit einheimischen Ständen die Essen oder Handwerk verkaufen bis hin zur Süd-West-Küste Balis.
Endlich angekommen, zahlten wir noch den Eintritt (ich glaube 25.000 Rupie pro Person) am Tor (um das man scheinbar einfach drum herum hätte laufen können . .. ) liefen dann den kurzen Weg zur Küste und wurden von einem wunderbaren Anblick empfangen. Der Wassertempel Tanah Lot erhebt sich nur bei Ebbe über das Meer, bei Flut versinkt der Zugang langsam im Ozean und der Weg zum Tempel wird erschwert. Da die Flut mit dem Sonnenuntergang kommt, hatten wir ausreichend Zeit bis zum Abend um die Stimmung dort aufzunehmen.
Zuerst ging es dann für Claudia und mich ins Heiligtum des Tempels, eine Süßwasserquelle, die stetig von Mönchen bewacht wird und aus der man trinken kann bzw. sein Gesicht waschen darf, wenn man denn möchte. Anschließend erhält man einen Segen in Form einer Blume am linken Ohr sowie Reis auf der Stirn geklebt. Das sah extrem exotisch bei allen anderen aus, wahrscheinlich weil es meist nur wenige Reiskörner waren. Claudia und Ich hingegen sahen aus, als hätten wir eine Reisbällchenschlacht verloren, kein Hauch von Exotik =(
Nach dem Segen und der Erkundung des Ortes, ging es dann daran Fotos zu machen. Hierfür kam wieder mein geliebtes Karbonstativ zum Einsatz. Zusammen mit meiner Pentax K30 und dem 12-24mm f/4 von Pentax ging es dann erstmal tiefer ins Wasser. Claudia erkundete derweile andere mögliche Perspektiven und Geschehnisse mit ihrer Pentax K50 und dem Kitobjektiv 18-55mm.
Auffällig war, dass wir hier zum ersten mal von sehr vielen Leuten angesprochen wurden, die Fotos mit uns machen wollten, komplett ohne ersichtlichen Grund. Wir haben den Tag bestimmt mit mindestens 4 Leuten für Selfies / Fotos gepost.
Als sich dann die Sonne langsam gegen Horizont bewegt, entstanden die schönsten Bilder, die ich in Bali bisher gemacht habe – auch wenn ich in Denpasar und jetzt in Kuta viel Streetfotografie betreibe, kommt nichts an die goldene Stimmung der Fotos bei Tanah Lot heran. Aber überzeugt euch einfach selbst.