Das Standesamt Taucha gehört seit der Hochzeit von Vanessa & Oliver dort irgendwie schon zu meinen jährlichen Buchungen. Und auch dieses Jahr hatte ich wieder die Freude, diesmal aber mit einer sehr besonderen, feinfühligen Aufgabe.
Ihr Wunsch war es, diese Zeit greifbar zu gestalten
Betty und Martin hatten sich bei mir gemeldet, weil sie emotionale und echte Fotos ihrer privaten Trauung im Standesamt Taucha wollten. Hinzu kam jedoch die Bitte, dass klassische Fotoshooting danach etwas abändern zu können. Das Pärchen hat in seiner langen Zeit bereits sehr viel gemeinsam durchgestanden und ihr Wunsch war es, diese Zeit, mit allen Hürden und Hindernissen im Fotoshooting noch einmal lebendig, greifbar zu gestalten. Ich muss zugeben, ich war sehr überrascht und wusste auch nicht sofort, wie ich so etwas umzusetzen könnte und teilte die Bedenken, dass so etwas auch schnell „zu übertrieben“ (weil „zu gestellt“) aussehen könnte mit ihnen und bat sie, mir ein paar Tage Zeit zu geben, das zu überdenken. Nach ein paar Tagen hatte ich dann eine ausgereifte Idee, wie wir das alles umsetzen könnten, ohne dass die Fotos gestellt wirken: ein Fotoshooting mit dem Focus auf Storytelling. Aber nicht einfach nur als schönes Wort, so dahergesagt, sondern echtes Storytelling: ich wollte, dass die beiden mir ihre Geschichte erzählen, von Anfang bis Ende, entspannt Zuhause in sicherer Umgebung, kein fremdes Fotostudio, während wir schöne Musik auflegen, zusammen lachen, weinen und festhalten was wirklich da ist, ihre echte Geschichte mit ihren echten Emotionen, Reaktionen und Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit.
Ich weiß, diese Form des Fotoshootings ist nicht für jeden etwas aber Betty und Martin waren so offen für mich und die Idee, dass sie direkt zugesagt hatten.
(Eine kleine Anmerkung noch: hier ausgewählt habe ich lediglich Schwarz/Weiß-Fotos, weil ich finde, dass sie die Ruhe einfangen und den Blick auf das Wesentliche lenken. Das Pärchen hat selbstverständlich einen Großteil ihrer Fotos in Farbe erhalten).