Was soll man dazu noch sagen, das ist tatsächlich eine Kirche in Form eines Hähnchens . . . oder etwa doch nicht? Was steckt hinter diesem skurrilen Gebäude und wieso baut jemand eine Kirche in Form eines verdammten Hühnchens?
oder
Nachdem wir Borobudur hinter uns gelassen hatten, ging es müde aber motiviert weiter, zum heimlichen Highlight der „Zwei mal Tempel mit Hähnchen-Reihe“: dem Hähnchen! Und oh Junge, hatte ich Lust auf ein gutes Hähnchen! Und wo findet man besseres Hähnchen, als in einer Hähnchenkirche?!
Enttäuschender Spoiler: Es gab kein Hähnchen :'(
Dafür war der Weg zum Tempel aber bereits mit vielen (lebenden Hähnen und Hühnern) bevölkert, die dem zugegebenermaßen steilen Aufstieg eine lustige Note verliehen, man bekam immer mehr das Gefühl in einem schrägen Adventure zu sein, es fehlte nur noch die Quest den wahnsinnigen Hühnergott zu besiegen um die Dorfbewohner – die jetzt ebenfalls Hühner sind – wieder zurück zu verwandeln.
Enttäuschender Spoiler: Es gab keinen Hühnergott :'(
Dafür, erreichten wir nach kurzer Zeit die „Chicken-Church“!
Ein architektonisches Meisterwerk, das selbst das Opernhaus in Sydney in den Schatten stellt! Drinnen angekommen, durften wir eine Nummer ziehen, um in den Hals des Hähnchens zu krabbeln, aus seinem Schnabel zu gucken und ihm schlussendlich auf den Kopf zu steigen um die – wirklich tolle – Aussicht über den Urwald zu genießen!
Doch der wirklich interessante Teil befand sich im „Verdauungstrakt“ des Gockels. Die Kirche wird aktuell nämlich saniert und wurde vorher auch schon nie wirklich fertiggestellt. Im unteren / hinteren Teil befindet sich eine Treppe die in den Chickendungeon führt (den Name hab ich mir gerade ausgedacht, es war ein großer Keller . . .). Und dort trafen wir dann auch auf das Geheimnis dieses majestätischen Bauwerkes, die Story zur Entstehung lautete nämlich (im groben Wortlaut – aber ungelogen!) wie folgt:
Im Jahre 1988 begab sich Daniel Alamsjah auf diesen Hügel und betete. Über Nacht wurden die Worte Gottes so stark, dass er sie deutlich vernahm: Der Lord hat dich ausgewählt. Du sollst einen heiligen Tempel bauen. Daniel – von Gotteseifer gepackt – machte sich ans Werk und errichtete dieses Prachtwerk von Tempel.
Einziges Problem: der Tempel sollte kein Hähnchen darstellen – was wäre ein Hähnchen auch für ein lächerliches Symbol für den einen wahren Gott?
Laut Berichten soll der Tempel eine Taube darstellen, doch sowohl Einheimische als auch Touristen sind sich einig, dass der Tempel viel zu fett für eine Taube wäre und eher an einen gemütlichen Gockel erinnert, als an eine anmutige Taube.
Man stelle sich das Gesicht eines allmächtigen Gottes vor, wenn er realisiert, dass sein treuer Diener ihm zu Ehren ein verdammtes Huhn auf einen Hügel gesetzt hat, statt einfach IRGENDETWAS was keinen Schnabel hat . . .
Mir ging permanent das Bild rechts durch den Kopf.
Ob und wieviel „Determination“ der gute Daniel nun wirklich bei diesem Job hatte, wissen wohl nur die Götter. Das Ergebnis jedenfalls ging in die Geschichte ein – und das leider nicht wie er erhofft hatte als „Dove-Church“ sondern als „Chicken-Church“ (rollt auch viel leichter von der Zunge!“
So hatten wir am Ende noch unseren Spaß und krabbelten ein wenig in einem Huhn / einer Taube rum, genossen die Aussicht und fotografierten noch ein paar glückliche Kids beim Federball – denn wie immer: in Asien wird überall gelacht und gespielt!
Danach ging es mit einem breiten Grinsen auf zum nächsten und letzten Tempel: Prambanan!
Was denkt ihr?
Hähnchen oder Taube?
Fail oder verkanntes Kunstwerk?